Die vollständige Funktionalität zur Überprüfung von Prüfsummen bietet das Docking-Fenster mit dem Titel Prüfen. In der Standardkonfiguration der Digester-Software ist dieses Docking-Fenster am rechten Rand des Hauptfensters angeordnet. Hier finden sich zwei Karteikarten Dateien und Optionen, mit denen die Prüfvorgänge gesteuert werden können. Verwenden Sie das Prüfen-Fenster zur Überprüfung von Prüfsummen oder Signaturen ganzer Verzeichnisse inklusive Unterverzeichnissen.
Wie die Abbildung zeigt, lassen sich über die Karteikarte Dateien die zur Ermittlung von Prüfsummendateien verwendeten Prüfsummen-Algorithmen und die dazugehörigen Dateiendungen konfigurieren. Durch das Setzen der Haken bei den einzelnen Algorithmen weisen Sie die Digester-Software an, diese Algorithmen bei der Bestimmung von Prüfsummendateien zu berücksichtigen. Sie können beliebige Kombinationen von Algorithmen festlegen, es muss aber mindestens ein Algorithmus ausgewählt sein. Möchten Sie alle Algorithmen mit einem Schritt auswählen, steht das Kontextmenü (rechte Maustaste) zur Verfügung, das sich für die Algorithmen anzeigen lässt. Zusätzlich zu den Standard-Dateiendungen .md5, .sha usw. können Sie hier insbesondere auch das Digester XML-Format sowie OpenPGP-Signaturen zur Überprüfung freigeben.
In die Textfelder hinter den Algorithmen können die verwendeten Dateiendungen (engl. Extensions) eingetragen werden. Hier sind bereits gängige Dateiendungen voreingestellt. Wählen Sie nun beispielsweise eine Prüflingsdatei aus, so werden alle Dateien mit der Endung .md5 bei der Prüfung berücksichtigt, wenn Sie den Haken bei MD5 gesetzt haben. Die hier konfigurierten Dateiendungen können zusätzlich zu den Einstellungen innerhalb des Berechnen-Fensters genutzt werden. So lassen sich z.B. auch selten genutzte Dateiendungen exklusiv für die Prüfung einstellen, während die erzeugten Dateien im Zuge der Berechnung stets eine feste Dateiendung erhalten. Beachten Sie, dass Sie in die Eingabefelder des Prüfen-Fensters auch mehrere Dateiendungen durch Leerzeichen getrennt eingeben können.
Diese Karteikarte bietet weitere Einstellmöglichkeiten, die den Prüfvorgang beeinflussen:
Um GNU- oder BSD-Dateien zu prüfen, aktivieren Sie bitte die passenden Optionen (GNU-Dateien prüfen und/oder BSD-Dateien prüfen). Ist eine dieser Optionen nicht gesetzt, ignoriert die Software diese Datei-Formate beim Laden von Prüfsummen im Zuge der Überprüfung.
Wenn Zwischenprüfsummen zur geprüft werden sollen (Zwischenprüfsummen prüfen), dann aktivieren Sie bitte auch die Option Digester XML auf der Karteikarte Dateien, da sich Zwischenprüfsummen nur in Digester XML-Dateien speichern lassen. Das Prüfen von Zwischenprüfsummen bietet den Vorteil, dass Abweichungen bereits frühzeitig festgestellt werden, falls diese bereits in den ersten Datenblöcken der Prüflingsdateien auftreten. Hier bietet es sich an, die Digester-Software solche Prüfvorgänge abbrechen zu lassen, sobald eine Zwischenprüfsumme nicht übereinstimmend war.
Speziell zur Prüfung von OpenPGP-Signaturen (XML OpenPGP-Signaturen prüfen) existieren weitere Optionen zur Steuerung des Programm-Verhaltens, wenn unbekannte Schlüssel in Signatur-Dateien gefunden worden sind:
Um nur bestimmte Dateien zu prüfen, können Sie einen regulären Ausdruck in das Eingabefeld Einbeziehen eintragen. Ist das Feld leer, werden standardmäßig alle gefundenen Dateien geprüft. Sollen bestimmte Prüflingsdateien nicht zur Prüfung herangezogen werden, so können Sie innerhalb des Eingabefeldes Ignorieren einen weiteren regulären Ausdruck festlegen. Diese Optionen sind insbesondere bei der rekursiven Prüfung von Verzeichnissen oder ganzen Verzeichnisbäumen inkl. Unterverzeichnissen sinnvoll einsetzbar. Die Suche nach Prüfsummendateien in Unterverzeichnissen können Sie mit der Option Unterverzeichnisse einbeziehen aktivieren. Um detaillierte Informationen über den Prüfvorgang zu erhalten, aktivieren Sie bitte die Option Ausführliche Ausgaben.
Sind einmal alle Einstellungen innerhalb des Prüfen-Fensters wie gewünscht, so lässt sich der Prüfvorgang durch Klick auf den Schalter Prüfen ganz unten im Fenster starten. Sind die Einstellungen plausibel und entsprechende Dateien und/oder Verzeichnisse innerhalb des Dateisystem-Fensters ausgewählt, so ist dieser Schalter anklickbar, sonst deaktiviert. Der Prüfvorgang wird durch einen speziellen Dialog dargestellt, wo stets der aktuelle Zustand abzulesen ist. Nach Beendigung der Prüfung zeigt dieser Fortschritts-Dialog eine Statistik über die durchgeführten Operationen sowie das Ergebnis der Prüfung an. Neben der bisher abgelaufenen Zeitspanne oben links kann während des Prüfens der zu erwartende Zeitbedarf abgelesen werden.
Beachten Sie, dass Sie anders als zum Beispiel bei Verwendung des Kontextmenüs zur Prüfung hier auch Verzeichnisse innerhalb des Dateisystem-Fensters selektieren können, für die dann ggf. auch die Unterverzeichnisse auf Prüfsummendateien hin durchsucht werden.
Nachdem die Prüfung abgeschlossen ist und der Fortschritts-Dialog geschlossen wurde, werden die Resultate durch das automatisch eingeblendete Ergebnisse-Fenster angezeigt. Das Ergebnis der Prüfung unterteilt sich in zwei Karteikarten Dateien und Datei-Prüfsummen bzw. URLs und URL-Prüfsummen, falls der Prüfvorgang aus dem Netzdateisystem-Fenster heraus gestartet wurde.
Um die Ausführung der Kommandozeilen-Version digestercli zu vereinfachen, können die erforderlichen Parameter durch die Digester-Software vorgegeben werden. Hierzu reicht es aus, die zu prüfenden Dateien/Verzeichnisse im Dateisystem-Fenster zu markieren und alle erforderlichen Optionen im Prüfen-Fenster festzulegen, also ob man den Prüfvorgang von hier aus starten würde. Durch Klick auf den Schalter mit dem Konsolen-Fenster (Kommandozeilen-Parameter) wird ein Dialog angezeigt, wo der komplette Aufruf für digestercli zu sehen ist. Der Aufruf kann leicht in die Zwischenablage kopiert und z.B. in Shell- oder Batch-Skripten eingesetzt werden. Ein langwieriges manuelles Programmieren des Aufrufs entfällt somit.
Analog zu den Kommandozeilen-Parametern kann mit dem Schalter mit dem Ameisensymbol (Ant Build) ein XML-Fragment generiert werden, das sich zur Verwendung in eigenen Build-Skripten für Apache Ant eignet. Hierzu reicht es aus, die zu prüfenden Dateien/Verzeichnisse im Dateisystem-Fenster zu markieren und alle erforderlichen Optionen im Prüfen-Fenster festzulegen, also ob man den Prüfvorgang von hier aus starten würde. Durch Klick auf den Schalter wird ein Dialog angezeigt, wo der entsprechende XML-Code zu sehen ist. Der Aufruf kann leicht in die Zwischenablage kopiert und z.B. in einen Text-Editor eingesetzt werden. Ein langwieriges manuelles Programmieren des Aufrufs via Apache Ant entfällt somit.