Die Funktionalität zur Synchronisierung von Dateien und Verzeichnissen mit Hilfe von Prüfsummen bietet das Docking-Fenster mit dem Titel Synchronisieren. In der Standardkonfiguration der Digester-Software ist dieses Docking-Fenster am rechten Rand des Hauptfensters angeordnet. Dort finden Sie die vier Karteikarten Einträge, Formate, Synchronisierung und Optionen.
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Beachten Sie bitte, dass die Synchronisierungs-Funktionalität in der Basic Edition und der Standard Edition nicht zur Verfügung steht. |
Die Anforderungen in den Einsatzumgebungen für Prüfsummen und Signaturen sind sehr unterschiedlich: auf einem FTP-Server werden üblicherweise SHA- und Signaturdateien benötigt, während sich für die Archivierung von Backups das Digester XML-Format anbietet. Um beliebige Umgebungen passend zu unterstützen, können Zuordnungen definiert werden. Erstellen Sie eine neue Zuordnung durch den Plus-Schalter ganz oben im Synchronisieren-Fenster. Sie werden zur Eingabe eines eindeutigen Namens aufgefordert. Die aktuellen Einstellungen des Fensters bilden dann die Basis der neuen Zuordnung. Sie können die Einstellungen jederzeit anpassen: wählen Sie die entsprechende Zuordnung aus und passen die Optionen wie gewünscht an. Die Zuordnungen werden automatisch beim Verlassen des Programms gespeichert und beim nächsten Start wiederhergestellt. Zuordnungen lassen sich mit dem Schalter mit dem roten X nach Bestätigung löschen und mit dem Stiftsymbol-Schalter umbenennen. Die Anzeigereihenfolge kann wahlweise auf alphabetisch oder wie angelegt eingestellt werden.
Bei der Synchronisierung werden Dateien/Verzeichnisse ggf. inklusive Unterverzeichnissen von einer Quelle auf ein Ziel oder mehrere Ziele übertragen. Ob die Quell-Einträge überhaupt übertragen werden müssen (neu oder geändert), kann mit Hilfe existierender Prüfsummen und Signaturen festgestellt werden. Ähnlich wie bei der Auffrischungs-Funktion des Generieren-Fensters werden dazu die interessierenden Verzeichnisse auf vorhandene Prüfsummen/Signaturen untersucht. Unter bestimmten Voraussetzungen, die Sie mit dem Synchronisieren-Fenster festlegen können, werden vorhandene Dateien als unverändert erkannt und nicht übertragen. Dies spart Zeit und Bandbreite, ohne sich um den Zustand jeder einzelnen Datei kümmern zu müssen.
Im oberen Bereich der Karteikarte lassen sich die Quellen hinterlegen. Am einfachsten ist es, die Drag & Drop-Funktion des Dateisystem-Fensters und Netzdateisystem-Fensters zu nutzen. Markieren Sie dazu die gewünschten Dateien/Verzeichnisse und ziehen die Selektion in den Bereich Quellen oder die aufgeklappte Zielauswahl unten. Mit Hilfe der beiden Schalter mit dem Plus-Symbol können Sie Dateien, Verzeichnisse bzw. URLs auch direkt per Dialog als Quellen oder Ziele auswählen. Mit dem roten X können Sie die markierten Einträge wieder aus der Liste entfernen. Mit den beiden Schaltern mit dem Ordner/Netzwerk-Symbol können Sie den markierten Listeneintrag vom Dateisystem- bzw. Netzdateisystem-Fenster anzeigen lassen.
Die übrigen Schalter im Bereich über den Listen dienen zur automatischen Einstellung der Spaltenbreiten sowie zum Sortieren der Listeneinträge. Unterhalb der Listen für Quellen und Ziele kann jeweils eine Berechnen-Vorlage vorgegeben werden (optional). Häufig ist es sinnvoll, vor der Synchronisierung zumindest die Quell-Prüfsummen auf den neuesten Stand zu bringen. Es wird dann die jeweilige Vorlage des Berechnen-Fensters vor der Synchronisierung ausgeführt. Wahlweise können Sie die Option Auffrischen aktivieren, um die Berechnung der Prüfsummen/Signaturen zu optimieren.
Pro Quelleintrag muss in jeder Zielauswahl exakt ein gleichartiger Eintrag vorhanden sein, damit die Synchronisierung durchgeführt werden kann. Die Listenzeilen müssen dabei jeweils entweder Dateien oder Verzeichnisse enthalten. In jedem Fall muss eine Quelldatei einer Zieldatei oder ein Quell-Verzeichnis einem Ziel-Verzeichnis zugeordnet sein. Sie können hier gleich mehrere Zielauswahlen festlegen, um z.B. die FTP-Verzeichnisse mehrerer Server in einem Durchlauf mit einem lokalen Verzeichnis zu synchronisieren. Die Herkunft der Quellen und Ziele ist dabei nicht eingeschränkt, die Quellen dürfen z.B. auch von einem Server stammen, die Ziele lokale Verzeichnisse sein usw. Neue Zielauswahlen erstellen Sie mit dem Plus-Symbol ganz oben im Bereich Zielauswahlen nach Eingabe eines Namens. Die Zielauswahlen lassen sich manuell sortieren. Jeder Zielauswahl kann eine eigene Berechnungs-Vorlage zugeordnet sein (optional), die vor der Synchronisierung ausgeführt wird. Zielauswahlen lassen sich mit dem roten X oder über das Kontextmenü (rechte Maustaste) entfernen, das Stiftsymbol dient zum Umbenennen. Es kann jeweils eine einzelne Zielauswahl aufgeklappt sein, dies ist die aktive Zielauswahl. Es werden aber standardmäßig immer alle Zielauswahlen synchronisiert, auch wenn diese nicht aufgeklappt sind.
Die Synchronisierung wird standardmäßig von der Quelle zum Ziel durchgeführt, d.h. die Einträge oben werden auf die Ziele unten übertragen (der Schalter mit dem grünen Pfeil nach unten ist aktiviert). Es kann aber notwendig sein, die Einträge in umgekehrter Richtung, also von den Zielen zu den Quellen zu übertragen. Klicken Sie dazu den Schalter mit dem roten Pfeil nach oben. In diesem Fall wird immer ausschließlich die aufgeklappte Zielauswahl unten zur Übertragung verwendet. Die zugeklappten Zielauswahlen werden bei der umgekehrten Übertragung ignoriert. Falls Sie die Quellen dauerhaft mit den Zielen vertauschen möchten, nutzen Sie bitte das Kontextmenü (rechte Maustaste) der Zielauswahlen. Die Einträge werden dann von oben nach unten sowie von unten nach oben verschoben.
Analog zur Berechnen-Funktion können Sie auch für die Synchronisierung die Dateiformate festlegen, die zum Abgleich der vorhandenen Prüfsummen/Signaturen herangezogen werden sollen:
OpenPGP-Signaturdateien können nur pro Quelle/Ziel angelegt werden, eine Ablage auf Verzeichnisebene ist hier nicht möglich. Neben den Formaten können auf dieser Karteikarte wieder die auszuwertenden Prüfsummen-Algorithmen einzeln festgelegt werden. Alle Einstellungen sollten mit den Optionen der hinterlegten Berechnen-Vorlagen harmonieren, da z.B. die Prüfung von XML-Dateien sinnlos wäre, wenn von der Vorlage nur GNU-Dateien erzeugt werden.
Der Ablauf der Synchronisierung lässt sich über die Optionen der Karteikarten Synchronisierung und Optionen detailliert steuern. Zu den Synchronisierungs-Optionen zählt insbesondere die Optimierung, also die Vorgehensweise, um möglichst nur die notwendigen Quellen übertragen zu müssen (neu oder geändert).
Falls Sie ganz auf Nummer sicher gehen möchten, dass Quellen und Ziele identisch sind, wählen Sie die Option Alle Quellen übertragen. Um nur die relevanten Dateien/Verzeichnisse zu übertragen, wählen Sie die Option Optimierung: Nicht übertragen, wenn. Die darunter angezeigten sieben Haken legen fest, welche Kriterien zur Entscheidung führen, ob eine Quelle zu übertragen ist oder nicht. Ob vorhandene Dateien mit Prüfsummen/Signaturen überhaupt analysiert werden sollen, legen Sie mit den Optionen Prüfsummen für Quelle/Ziel passen und OpenPGP-Signaturen für Quelle/Ziel passen fest. Sollen Zwischenprüfsummen (nur XML-Format) ausgewertet werden, aktivieren Sie bitte den Haken Zwischenprüfsummen für Quelle/Ziel passen. Diese Einstellung wird für Digester XML-Dateien empfohlen, da Abweichungen der Quell- und Zieldateien u.U. bereits nach wenigen Datenblöcken festgestellt werden kann und der Abgleich schneller erledigt ist.
Die Optionen XML-Dateigrößen passen für Quelle/Ziel und XML-Zeitstempel passen für Quelle/Ziel sind ebenfalls nur bei Analyse vorhandener XML-Dateien möglich. Innerhalb der XML-Daten sind die Dateigrößen sowie die Zeitstempel der Originaldateien zum Zeitpunkt der Prüfsummen-Erzeugung explizit gespeichert. Beide Angaben lassen sich zur Prüfung, ob eine Quelle übertragen werden soll oder nicht, verwenden.
Neben den Prüfsummen/Signaturen können auch einfache Merkmale der Quellen/Ziele überprüft werden. So sind Dateien unterschiedlicher Größe niemals identisch, so dass übertragen werden sollte. Auch die Zeitstempel der Quell- und Zieldateien lassen sich vergleichen, wenngleich dies in der Regel ein unsicheres Kriterium darstellt, zumindest wenn der Computer mit den Quellen eine andere Zeitbasis verwendet als der Computer mit den Zieldateien. Ist die Option Zeitstempel von Quelle/Ziel passen aktiviert, sollte auch die Option Quelldatei-Zeitstempel für Zieldateien setzen aktiviert werden, damit die Zeitstempel überhaupt vergleichbar sind
Durch Setzen der Option Dateien überschreiben weisen Sie die Digester-Software an, vorhandene Dateien zu überschreiben. Dies gilt sowohl für die Zieldateien als auch für die Dateien mit Prüfsummen/Signaturen auf dem jeweiligen Zielsystem. Diese werden ebenfalls übertragen, damit die aktualisierten Informationen für die nächste Synchronisierung zur Verfügung stehen.
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Überschriebene Dateien lassen sich programmseitig nicht wiederherstellen, bitte sichern Sie Ihre Daten vorher durch ein Backup. Nach Aktivierung dieser Option wird ein Hinweisdialog angezeigt. |
Im Bereich Trust-Optionen finden Sie die Einstellungen, unter welchen Bedingungen vorhandenen Prüfsummen und Signaturen am meisten vertraut wird und ob diese zum Abgleich von Quellen und Zielen verwendet werden sollen. Bei diesen Optionen geht es also darum, die beste Auswahl von Prüfsummen/Signaturen zum Abgleich auszuwählen. Stehen beispielsweise sowohl GNU- als auch XML-Dateien zur Verfügung, sollte stets den in den XML-Dateien enthaltenen Angaben Priorität eingeräumt werden. Eine vorhandene Prüfsumme/Signatur wird dann verwendet (als bestmöglich angesehen), wenn möglichst viele der aktivierten Bedingungen greifen. So ist eine Prüfsumme am vertrauenswürdigsten, wenn alle XML-Kriterien zutreffen (Dateizeitstempel, Dateigrößen in XML und Zeitstempel in XML). Die ersten drei Optionen zu den Dateizeitstempeln lassen sich dabei nur auf solche Dateien anwenden, die pro Ziel (für Einzeldateien) erzeugt wurden. Dateien auf Verzeichnisebene sind hiervon nicht betroffen.
Um nur bestimmte Dateien zu prüfen, können Sie einen regulären Ausdruck in das Eingabefeld Einbeziehen eintragen. Ist das Feld leer, werden standardmäßig alle gefundenen Dateien geprüft. Sollen bestimmte Dateien nicht zur Prüfung herangezogen werden, so können Sie innerhalb des Eingabefeldes Ignorieren einen weiteren regulären Ausdruck festlegen. Diese Optionen sind insbesondere bei der rekursiven Synchronisierung von Verzeichnissen oder ganzen Verzeichnisbäumen inkl. Unterverzeichnissen sinnvoll einsetzbar. Die Suche nach Prüfsummendateien in Unterverzeichnissen können Sie mit der Option Unterverzeichnisse einbeziehen aktivieren. Um detaillierte Informationen über die Synchronisierung zu erhalten, aktivieren Sie bitte die Option Ausführliche Ausgaben. Falls die Ergebnisse der Synchronisierung nach Abschluss nicht angezeigt werden sollen, kann die Option Ergebnisse anzeigen deaktiviert werden.
Sind alle Einstellungen innerhalb des Synchronisieren-Fensters wie gewünscht, so lässt sich der Vorgang durch Klick auf den Schalter Synchronisieren ganz unten im Fenster starten. Sind die Einstellungen plausibel und entsprechende Dateien und/oder Verzeichnisse innerhalb der Quell- und Zielauswahl hinterlegt, so ist dieser Schalter anklickbar. Der Vorgang wird durch einen speziellen Dialog dargestellt, wo stets der aktuelle Zustand abzulesen ist. Nach Beendigung der Prüfung zeigt dieser Fortschritts-Dialog eine Statistik über die durchgeführten Operationen sowie das Ergebnis an. Neben der bisher abgelaufenen Zeitspanne oben links kann während der Synchronisierung der zu erwartende Zeitbedarf abgelesen werden.
Nachdem die Synchronisierung abgeschlossen ist und der Fortschritts-Dialog geschlossen wurde, werden die Resultate durch das automatisch eingeblendete Ergebnisse-Fenster angezeigt. Für jede verarbeitete Zielauswahl wird eine separate Karteikarte gleichen Namens angezeigt. Dort werden jeweils die Quellen und Ziele mit Größenangabe und Kommentar aufgelistet.
Um die Ausführung der Kommandozeilen-Version digestercli zu vereinfachen, können die erforderlichen Parameter durch die Digester-Software vorgegeben werden. Hierzu reicht es aus, die erforderlichen Optionen im Synchronisieren-Fenster festzulegen, also ob man den Vorgang von hier aus starten würde. Durch Klick auf den Schalter mit dem Konsolen-Fenster (Kommandozeilen-Parameter) wird ein Dialog angezeigt, wo der komplette Aufruf für digestercli zu sehen ist. Der Aufruf kann leicht in die Zwischenablage kopiert und z.B. in Shell- oder Batch-Skripten eingesetzt werden. Ein langwieriges manuelles Programmieren des Aufrufs entfällt somit.
Analog zu den Kommandozeilen-Parametern kann mit dem Schalter mit dem Ameisensymbol (Ant Build) ein XML-Fragment generiert werden, das sich zur Verwendung in eigenen Build-Skripten für Apache Ant eignet. Hierzu reicht es aus, die erforderlichen Optionen im Synchronisieren-Fenster festzulegen, also ob man den Vorgang von hier aus starten würde . Durch Klick auf den Schalter wird ein Dialog angezeigt, wo der entsprechende XML-Code zu sehen ist. Der Aufruf kann leicht in die Zwischenablage kopiert und z.B. in einen Text-Editor eingesetzt werden. Ein langwieriges manuelles Programmieren des Aufrufs via Apache Ant entfällt somit.